Süße Erinnerungen

Ingrid Gräff aus Meddersheim

Objekt: Bonbonglas

Das Bild zeigt ein Bonbonglas und ein Bild meiner Großeltern Schatto, die in der Bahnhofstraße in Bad Sobernheim bis ca. 1972 ein Feinkostgeschäft betrieben. Der Laden selbst war für uns Kinder ein Paradies, obwohl es nicht gerne gesehen wurde, dass wir uns darin aufhielten. Meine Mutter führte das Geschäft nach dem Tod der Großeltern bis ca. 1975 fort, bis ein Großteil des Hauses umgebaut wurde. Mein Opa röstete eine eigens erstellte Kaffeemischung und dann roch die ganze Bahnhofstraße herrlich nach Kaffee. Es gab in Säcken offen zu kaufen: Linsen, Trockenerbsen, und vieles mehr – damals eine Selbstverständlichkeit Lebensmittel lose und offen zu verkaufen!

Für uns Kinder waren aber die Bonbongläser der Anziehungspunkt im Laden, waren sie doch herrlich mit Süßigkeiten gefüllt. Kleine Schokoladentäfelchen, Bonbons… Und ab und zu durften wir uns auch etwas holen. Das Geräusch, wenn der Glasdeckel aufgehoben wurde, ist bis heute etwas Besonderes.

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Kommentare: 1
  • #1

    U.G. (Mittwoch, 01 Dezember 2021 20:36)

    Es ist schon über 50 Jahre her, heute habe ich den Beitrag zufällig gefunden, aber ich fange an , mich zu erinnern, das ich mit meiner Oma in dem einzigartigen Geschäft war. Sie selbst hat dort oft eingekauft, für meinen Opa, der techt früh an Zucker erkrankte und bestimmte Lebensmittel brauchte, die es nur dort gab. Und meine Geschwister und ich bekamen an Geburtstagen, oder wenn es ein gutes Zeugnis gab, ein Stück Nougat. Das gab es nur dort, damals, und das war einfach köstlich. Es gab verschiedene Sorten. Ich mochte am liebsten das glatte Nougat, ohne Nüssse. Das fällt mir gerade so ein. Das Geschäft war ziemlich dunkel, mit braunem Holzboden, und es roch dort einfach einzigartig nach Kaffee, Gewürzen, und so etwas habe ich später nie mehr erlebt. Einzigartig eben. So, wie Ingrid es oben beschrieben hat.

    Uli