Die lächelnde Persilfrau

Eduard aus Mainz

Objekt: Werbeschild

Diese lachende Dame bekam ich 1990 bei Frau Heil in Mainz geschenkt.

Ich hatte beruflich in den verschiedenen Kellerräumen des Anwesens meine Arbeiten zu verrichten. Als ich im Keller von Frau Heil ankam, lachte mich diese Persil-Frau an. Sofort sehr begeistert lachte ich nun auch frau Heil an. Ich sagte: „Das ist aber zu schade für hier im Keller.“ Das Schild mit der Persil Frau darauf war an einen Lattenverschlag angenagelt, als Sichtschutz vor zu neugierigen Blicken der daneben befindlichen Nachbarin.

 

Nun erzählte Frau Heil mir hierzu eine Geschichte.

Während des zweiten Weltkrieges hatte sie im Erdgeschoss des Hauses einen Tante-Emma-Laden, in dem diese Werbung lange hing. Am 27. Februar 1945 wurde Mainz dann von einem schweren Luftangriff der Alliierten getroffen. Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen wusste sie bis heute das genaue Datum und sagte mir, dass an diesem Tag das Haus getroffen wurde und völlig zerstört wurde. Bei den Aufräumarbeiten sowie Wiederaufbau des Hauses wurde nun dieses Werbeschild noch mal entdeckt und war noch in einem guten Zustand. Daher war es Frau Heil zum Wegwerfen zu schade und es wanderte in den Keller. Ausgerechtet musste ich nun nach 45 Jahren diesen Keller betreten. Lange Rede kurzer Sinn, Frau Heil schenkte es mir mit den Worten: „Halt es in Ehren!“, was ich dann auch tat. Nach weiteren 24 Jahren habe ich nun in der Allgemeinen Zeitung Mainz von der Aktion „Geschichte Mit-Teilen“ im Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum gelesen und gleich an die Geschichte von meinem Persil-Schild gedacht.